Die Friedhofskirche St. Stephan
Das Deckenfresco von Franz Xaver Bernhardt enthält die einzige bekannte Darstellung von St. Stephan mit Langhaus.
Die Orgel von St. Stephan.
Die Kirche wurde 1486 unter Abt Mathias Steinbrucker und dem Vogt Hans von Benzenau erbaut und dem heiligen Stephanus gewidmet. Seit dem 19. Jahrhundert ist St. Stephan , die "Obere Kirche", im Besitz der Gemeinde, der Kirchturm das Wahrzeichen Irsees. Vom Turm aus sieht man weit ins Land hinaus, und umgekehrt sieht man schon von weiten den Turm.
Die Geschichte in Zahlen
980
In einer Urkunde des Augsburger Bischofs wird ein Reginhart von Ursin erwähnt; das weist auf eine Stammburg Ursin (alter Name für Irsee) hin.
1130
Die Grafen von Ursin bauen eine neue Stammburg in Ronsberg und nennen sich danach Grafen von Ursin-Ronsberg, später nur noch von Ronsberg.
1185
Markgraf Heinrich von (Ursin-)Ronsberg überträgt die Stammburg in Irsee den Klosterbrüdern aus dem Eiberger Wald – mit einer Kirche, vermutlich der Burgkapelle. Daraus wird die Klosterkirche des jungen Benediktinerkonvents.
1195
Das Kloster wird wegen Wassermangels auf den heutigen Platz im unteren Dorf verlegt. Dort wurde zuvor eine neue Klosterkirche erbaut. Die "Kirche am Berg" besteht weiter.
1209
Papst Innozenz III. nimmt Kloster Irsee unter päpstlichen Schutz und bestätigt die Schenkung der "Kirche am Berg" an das Kloster.
1239
Papst Gregor IX. bestätigt in einer großen Schutzurkunde dem Kloster Irsee erneut, dass die Kirche zur Hl. Maria, die auf den Berg gebaut ist, zum Kloster gehört. Die Kirche auf dem Berg ist Pfarrkirche und untersteht dem Kloster.
1486
Abt Mathias Steinbrucker baut die Pfarrkirche neu und widmet sie dem heiligen Stephanus, da bereits die Klosterkirche unten im Dorf der Muttergottes geweiht ist.
1685
Die Sakristei wird angebaut.
1720–1730
Die Pfarrkirche St. Stephan erhält eine Barockausstattung mit neuem Hochaltar – unter Mitwirkung Irseer Kunsthandwerker und Klostermaler, so Magnus Remy.
1771
Franz Xaver Bernhardt malt das Deckenfresko in St. Stephan.
1804
Im Zuge der Säkularisation verliert St. Stephan den Status der Pfarrkirche und wird zum Abbruch bestimmt. Neue Pfarrkirche wird die Klosterkirche. Aufgrund des Widerstands Irseer Bürger wird der Abbruch verhindert. St. Stephan kann unter strengen Auflagen (keine Gottesdienste!) weiter bestehen.
1834
Wegen Baufälligkeit wird das Langhaus von St. Stephan abgerissen. Mit dem Baumaterial wird der neue Pfarrhof unten im Dorf gebaut. Turm und Chor bleiben als Restkirche bestehen und werden als Friedhofskapelle genutzt.
19. Jahrhundert
St. Stephan geht in den Besitz der Gemeinde Markt Irsee über.
1913–1916
Die Gemeinde führt eine Sanierung und Restaurierung durch.
1993
Um den Verfall zu stoppen, denkt die Gemeinde an eine Sanierung und Restaurierung von Fall zu Fall. Daraus wird schließlich die Sanierung und Restaurierung von Grund auf.
1996
Ein Förderverein wird gegründet, um Geldmittel für das Projekt zu sammeln und freiwillige Helfer für Bau- und Hilfsarbeiten zu organisieren.
2005
Die Sanierungs- und Restaurierungsmaßnahmen werden abgeschlossen. Am 10. Juli erfolgt die Altarweihe durch Weihbischof Dr. Dr. Anton Losinger.
Seitdem gehen regelmäßige Sanierungs- und Renovierungsarbeiten weiter. Der Förderverein sammelt Spenden und setzt sich sich aktiv für den Erhalt der Kirche ein.
Kirchenführer
St. Stephan, hrsg. vom Förderverein St. Stephan, Irsee, 2005.
Ihn gibt es direkt in der Kirche.
Führungen
Führungen in der Kirche und in den Turm werden für Gruppen bis zu 15 Personen vom Förderverein gegen eine Spende von 20,– € durchgeführt. Wenden Sie sich dazu bitte an den 1. Vorstand des Vereins, Thomas Städele (Telefon 08341/971610). Über Ihren Besuch freuen wir uns sehr.